Wohin fliegt der blaue Stuhl?

Mo., 14. Okt. 2024 feature Bavaria Entertainment

15 nominierte Schulen, fünf Preisträger, ein Hauptgewinn: Anfang Oktober ist zum 18. Mal der Deutsche Schulpreis in Berlin vergeben worden. Die Bavaria Entertainment hat das Event umgesetzt. Ein Erlebnisbericht von Kommunikationsvolontärin Leonie Hohlfeldt.

Noch ist es ruhig in der Großen Arena im Berliner Tempodrom. Nur die Technik wird noch gecheckt und die Pokale werden ein letztes Mal poliert. Die wenigen Lichter in der sonst dunklen Halle sind lila, türkis und pink und zaubern eine glamouröse Atmosphäre. Ein blauer, geflügelter Stuhl – das Logo des Deutschen Schulpreises – schwebt riesenhaft über der Bühne. Draußen in der Kleinen Arena warten derweil mehr als 150 Schülerinnen und Schüler sowie Schulvertreterinnen und Schulvertreter gespannt auf den Einlass ins Studio. Wer wohl in diesem Jahr den Hauptpreis und damit 100.000 Euro gewinnen wird?

Rückblick: Dienstag, 1. Oktober. Noch eine halbe Stunde bis zum Einlass ins Foyer des Tempodroms. Mit großen Augen schauen ein paar Kinder durch die Glasscheiben der Eingangstüren. Gleich startet der Empfang der nominierten Schulen.

Verschiedene Infostände stehen im Foyer. Die Robert Bosch Stiftung, die den Preis gemeinsam mit der Heidehof Stiftung sowie mit der ARD und der ZEIT Verlagsgruppe an Schulen mit hervorragender pädagogischer Praxis verleiht, ist mit einem Stand vertreten; auch die ARD und die Initiative "so geht MEDIEN" von ARD, ZDF und Deutschlandradio sind dabei. Unter anderem gibt es Kugelschreiber, Sticker, Schlüsselanhänger oder Broschüren. Ein buntes Glücksrad steht neben einem großen Glasgefäß mit Süßigkeiten. Vertreterinnen von der ZEIT halten Jutebeutel mit Gratis-Zeitungen bereit. Es kann losgehen.

Die Türen werden geöffnet und aufgeregte Schülerinnen und Schüler strömen ins Foyer. Es füllt sich schnell. Viele Schulvertreterinnen und Schulvertreter tragen stolz ihre mit dem Schullogo bedruckten Oberteile. Die Vorfreude ist einen Tag vor der Verleihung deutlich zu spüren. Bevor die Gäste offiziell willkommen geheißen werden, gilt die Aufmerksamkeit einem besonderen Star der Medienszene: der Maus aus "Die Sendung mit der Maus". In orangefarbenem Flauschgewand wackelt sie langsam von Selfie zu Selfie, spielt Kicker mit einem Lehrer und nimmt ein paar begeisterte Kinder mit zum Maus-Workshop.

v.l.n.r.: Bavaria Entertainment-Volontärin Leonie Geßener, die Maus und Bavaria Film-Volontärin Leonie Hohlfeldt

Etwas später versammeln sich die Nominierten in der Kleinen Arena halbkreisförmig um eine Leinwand. Moderator René Travnicek bringt alle für ein interaktives Schulpreis-Quiz mit einem Rap in Stimmung. Es ist laut in dem Raum, alle klatschen und haben Spaß. Eine Lehrerin der Friedrich-Adolf-Richter-Schule aus Rudolstadt schenkt jeder Schule einen Anker-Baukasten. Die Schüler*innen sind vollends motiviert beim Quiz dabei und der Zeitplan wird dezent überschritten... Danach steht das Catering bereit und die Gäste lassen den Tag fröhlich ausklingen. Nur noch einmal schlafen, dann ist es endlich so weit.

Es ist Mittwoch, der 2. Oktober: Tag der Preisverleihung. Die Nominierten gehen in die Große Arena, auch die Jury-Mitglieder des Deutschen Schulpreises und die Regionalberaterinnen und Regionalberater nehmen in den Zuschauerrängen Platz. Warm-Upper René tritt auf die Bühne und gibt den Kindern und Jugendlichen auf humorvolle Art und Weise ein kurzes Briefing für das Pressefoto mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Trotz der guten Laune merkt man die Aufgeregtheit bei den Gästen – noch 60 Sekunden.

Drei, zwei, eins – Showtime! Die Band fängt an zu spielen und das Moderationsduo Eva-Maria Lemke und Johannes Zenglein begrüßt die Gäste. Kurz darauf kommt Olaf Scholz auf die Bühne und erhält nach einem kurzen Gespräch den wichtigsten Briefumschlag des Tages: die offizielle Ankündigung des Hauptpreisträgers des Deutschen Schulpreises 2024.

Scholz wird den Umschlag mit ins Kanzleramt nehmen, weil er der Show wegen seines übervollen Terminkalenders nicht zur Gänze beiwohnen kann. Er wird später per Video zugeschaltet und den Umschlag öffnen. Bis dahin dauert es noch mehr als eine Stunde. Unterschiedliche Laudatorinnen und Laudatoren, darunter Bernhard Straub, Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung, Michael Brenner von der Heidehof Stiftung, Musikerin Lina Larissa Strahl, ARD-Chef Kai Gniffke oder Autorin Tina Ruthe, verteilen fünf der sechs Pokale. Die Freude der ausgezeichneten Schulen aus Berlin, Oelde, Coesfeld und Köln steht den Schulvertreterinnen und -vertretern deutlich ins Gesicht geschrieben. Jetzt fehlt noch der Hauptpreis. Kanzler Scholz wird zugeschaltet, öffnet den goldenen Umschlag und verkündet den Hauptpreisträger 2024: Der blaue Stuhl fliegt dieses Jahr nach Bonn an die Siebengebirgsschule. Die Kinder hüpfen auf den Rängen, Lehrerinnen und Lehrer umarmen sich, Konfetti wird in Richtung Bühne geschossen.

Die große Show ist vorbei, die Große Arena leert sich. Die Kinder, Lehrerinnen und Lehrer der ausgezeichneten Schulen machen noch letzte Jubelfotos und Selfies, vereinzelt werden noch Interviews gegeben. Alle anderen Schulen, die leider keinen Preis bekommen haben, begeben sich entweder zum Catering oder zum Meet & Greet mit Sängerin Lina. Das Konfetti am Boden wird weggefegt und die schwarz-verspiegelte Bühne wird von Fußabdrücken befreit.

Das Schulpreis-Team ist zufrieden. Die Show war ein großer Erfolg und alles hat gut geklappt. Jetzt heißt es nur noch: aufräumen, zurück ins Hotel, etwas essen – und vor allem: schlafen. So ein Tag in der Show-Produktion ist lang, macht aber auch viel Spaß. Ich bin sehr glücklich, für drei Tage Teil des Teams gewesen zu sein und eine Live-Show aus nächster Nähe miterlebt zu haben.

Die Verleihung des deutschen Schulpreises wurde per Livestream in der ARD-Mediathek und auf YouTube übertragen und steht noch zum Abruf bereit.

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