Meet the Team: Veronika (Vroni) (Feuerwehrfrau) & Louis (Feuerwehrmann), Bavaria Film GmbH

Liebe Vroni, lieber Louis, wie lange seid ihr schon Teil der Bavaria Film Werkfeuerwehr?

Vroni: Ich bin seit zwei Jahren Feuerwehrfrau.

Louis: Und ich unterstütze seit etwas mehr als einem Jahr als Feuerwehrmann.  

Habt ihr vor eurer Zeit bei Bavaria schon in dem Bereich gearbeitet?

Louis: Ich bin seit acht Jahren bei der freiwilligen Feuerwehr. Ich habe Elektriker gelernt. Der Beruf hier bringt auch viele handwerkliche Tätigkeiten mit sich. Das Thema Elektro ist hier ja auch allgegenwärtig.

Vroni: Bei der freiwilligen Feuerwehr bin ich seit zehn Jahren. Vorher habe ich als Bürokauffrau gearbeitet. Im praktischen Dienst hilft das vielleicht nicht so viel, aber in der Einsatz-Nachbereitung mit der ganzen Bürokratie kann ich viel auf meine Büro-Erfahrungen zurückgreifen.

Inzwischen seid ihr Vollzeit-Feuerwehrleute. Was hat euch zu dem Schritt bewegt? 

Vroni: Mir war der Büro-Alltag zu eintönig. Ich wollte raus und was erleben, in einer Gemeinschaft zusammenarbeiten. Und nachdem ich das ja in meiner Freizeit schon ausgelebt habe, wollte ich es dann auch beruflich machen.

Louis: Ich wollte eigentlich schon immer zur Feuerwehr gehen. (lacht) Die Voraussetzung ist aber eine abgeschlossene Berufsausbildung.

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Louis: "Ich wollte schon immer zur Feuerwehr gehen."

Gibt es weitere Voraussetzungen, die ihr für diese Position hier erfüllen musstet?

Louis: Da gibt es tatsächlich einige: Man muss Kurse zum Atemschutzgeräteträger, Gruppenführer und Maschinisten, eine First Responder-Ausbildung und einen Führerschein Klasse C vorweisen. Aber das hat sich für uns alles im Rahmen unserer Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr von selbst ergeben.

Ihr arbeitet bei einer Werkfeuerwehr auf einem Studiogelände mit Film-, TV- und Streaming-Produktionen. Unterscheiden sich eure Einsätze von denen anderer Feuerwehrstellen?

Louis: Jede Werkfeuerwehr ist für sich spezifisch und je nach Umgebung ergibt sich ein anderes Einsatzbild. Wir haben ganz andere Einsätze, als zum Beispiel die Feuerwehr von Grünwald. Die reagieren viel öfter auf Verkehrsunfälle oder haben Autobahn-Einsätze. Dafür haben wir zum Beispiel Brandsicherheitswachen bei Filmdrehs oder Live-Shows.

Vroni: Teilweise sind wir dann auch als Sanitätsdienst vor Ort, wenn die Produktionen keinen eigenen haben.

Bei der "Giovanni Zarrella Show", live aus den Bavaria Studios, wurde einmal auf der Bühne ein Klavier in Brand gesetzt. Auch da wart ihr vor Ort.

Louis: Ja, grundsätzlich sind wir bei Liveshows, von der Personenanzahl abhängig, immer da. Und da gehört es natürlich zu unseren Aufgaben, dass der Brandschutz, die Erste Hilfe-Versorgung, Flucht- und Rettungswege sichergestellt sind.

Louis

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Wie haltet ihr euch fit?

Louis: Wir haben einen Fitnessraum, der von jedem Feuerwehrmann / jeder Feuerwehrfrau benutzt werden kann.

Vroni: Da gibt es Hometrainer, Stepper, verschiedene Gewichte und eine Hantelbank.Louis: Man ist als Feuerwehrmann oder -Frau auch verpflichtet, regelmäßig Atemschutz-Übungen vorzuweisen. Dass man körperlich belastbar ist für Einsätze. Wir müssen dann auch mal in der vollen Montur Dummys bergen, zum Beispiel im Keller von Studio 4/5 (wo dauerhaft "Sturm der Liebe" gedreht wird). Da ist dann Ausdauer gefragt.

Gibt es denn zusätzliche Trainings und Tests? 

Louis: Für den Atemschutzgeräteträger muss eine Prüfung absolviert werden. Atemschutz-tauglich bleibt man mit einer regelmäßigen G26.3-Untersuchung und der jährlichen Belastungs- und Orientierungsübung.

Vroni: Ich bin in meiner Freizeit oft beim Schwimmen und Radfahren. Das trägt natürlich zur allgemeinen Fitness bei.

Müsst ihr im Ernstfall eines Einsatzes noch viel Nachdenken?

Louis: In diesen Momenten funktioniert man einfach. Im Einsatzfall ruft man sein Wissen aus den regelmäßigen Übungen ab.Vroni: Die Grundhandgriffe kann jeder. Aber jeder Einsatz ist anders und erfordert dementsprechendes Handeln.

Vroni: "Schauspieler und Schauspielerinnen trifft man hier immer wieder mal."

Welche Eigenschaften sollten Feuerwehrmänner und -Frauen mitbringen?

Louis: Flexibilität, Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit zählen zu den wichtigsten Fähigkeiten die ein Feuerwehrmann / eine Feuerwehrfrau mitbringen sollte.

Vroni: Unter anderem ist ein handwerkliches Geschick von Vorteil. Entscheidungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein umrahmen die Eigenschaften unserer Abteilung.

Louis: Außerdem hilft es, ein aufgeschlossener Mensch zu sein. Wenn wir einen Einsatz haben, sind wir häufig in engerem Menschenkontakt. Da ist es wichtig, andere in Not beruhigen zu können, um die Situation etwas zu entspannen.

Wie ist das, wenn man auf einen Schauspieler oder Star trifft, den man sonst nur aus dem Kino oder TV kennt?

Vroni: Schauspieler und Schauspielerinnen trifft man hier immer wieder mal. Das ist sehr spannend und für unsere Werkfeuerwehr speziell.

Louis: Durch den Einblick in die Filmbranche ist es ein ganz anderes Feuerwehr-Dasein, sehr abwechslungsreich und spannend.

Interview: Martin Brückle

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