"Inklusion im Fokus": Gemeinsam für mehr Selbstverständlichkeit
Am 25. April 2024 fand die Veranstaltung "Inklusion im Fokus" des Bündnisses "Medien für Vielfalt" in Berlin statt, bei der die Rolle der Medien bei der Vermittlung und Förderung von Teilhabe und Inklusion thematisiert wurde. Als Teil des Bündnisses war die Bavaria Film dieses Jahr erstmals und als einziges Produktionsunternehmen mit dabei.
In welcher Verantwortung stehen Medienunternehmen, das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen in unserer Gesellschaft aufzugreifen und sichtbar zu machen? Zu dieser zentralen Frage und unter dem Motto "Inklusion im Fokus" haben am 25. April 2024 in Berlin Fachexpertinnen- und experten sowie Verantwortliche verschiedener Medienhäuser auf einer Veranstaltung des Bündnisses "Medien für Vielfalt" diskutiert. Das 2021 gegründete Bündnis hat es sich zur Aufgabe gemacht, Diversität sowohl auf Ebene der Medienanbieter zu stärken als auch Vielfaltsaspekte über ihre Inhalte sichtbar zu machen.
Die Veranstaltung, die Diversity & Inclusion-Managerin Annarina Kemnitz (Bavaria Film) mitorganisiert hat, bot Einblicke in die Arbeit von Menschen mit Behinderung vor und hinter der Kamera sowie Perspektiven von Mitarbeitenden und Verantwortlichen der Medienunternehmen. Alle Beteiligten machten klar: Inklusion muss in den Fokus gerückt werden – sowohl "on screen" als auch in den Personalabteilungen.
Auf einem der Panels der Veranstaltung sind Vertreter*innen des Bündnisses selbst zu Wort gekommen, darunter auch Marcus Ammon, Geschäftsführer der Bavaria Fiction. Er erzählte, dass er sich noch nicht allzu lang mit diesen Themen beschäftige, aber die Relevanz immer mehr erkenne. Zur Verdeutlichung sprach Ammon über die Produktion von "Nach uns der Rest der Welt", bei der die Producerin Alexandra Ortmair mit enormer Zugewandtheit viel Kontakt mit verschiedenen Menschen mit der Muskeldystrophie "Duchenne" und deren Müttern gepflegt sowie ein zweiwöchiges Praktikum für eine 16-jährige Person mit Duchenne bei der Bavaria Fiction ermöglicht hat. Ammon betonte, dass "wir als Verantwortliche wirklich aktiv auf die Suche nach Talenten mit Behinderung gehen müssen und nicht drauf warten, dass das von alleine passiert".
Während der Gespräche ist deutlich geworden, dass es mehr Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung braucht, da das am effektivsten zu mehr Sensibilisierung führen kann. Auch Menschen mit Behinderung selbst waren auf der Bühne und im Publikum präsent. Es gilt immer wieder dem Grundsatz gerecht zu werden: "Nichts über uns ohne uns".
Marcus Ammon, Geschäftsführer Bavaria Fiction:
"Inklusion ist komplex – aber einen ersten Schritt können wir alle gehen. In der Ermöglichung von Zugängen für Menschen mit Behinderung braucht es klare Entscheidungen und Zusammenarbeit."
Außerdem hat Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, in Bezug auf die aktuelle gesellschaftspolitische Lage betont, dass es trotz vieler Initiativen immer noch notwendig sei, neue Visionen zu entwickeln. Zudem hat Johannes Grasser über seine persönlichen Erfahrungen als Betroffener gesprochen.
Auf dem ersten Podium tauschten André Dietz, Protagonist der Sendung "Zum Schwarzwälder Hirsch", gemeinsam mit Wolfgang Janßen von der Schauspielagentur "Rollenfang" und Simon Dörr vom SWR ihre Erfahrungen aus der Perspektive von Schauspieler*innen und Journalist*innen aus. Sie diskutierten darüber, wie Inklusion und Integration im Programm erfolgreich umgesetzt werden können und welche weiteren Schritte notwendig sind, um sie zur Selbstverständlichkeit zu machen.
CEO von RTL Radio Deutschland, Dr. Nina Gerhardt, und die Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt, Cornelia Holsten, gaben Grußworte. Inklusionsexperte und Firmengründer Damian Breu moderierte die Veranstaltung.
Über das Bündnis "Medien für Vielfalt"
Auf Initiative der Bremischen Landesmedienanstalt haben die Medienhäuser ARD, ZDF, Deutsche Welle, Deutschlandradio, RTL Deutschland und ProSiebenSat.1 Media SE im Jahr 2020 das Bündnis "Medien für Vielfalt" gegründet, das für ein klares Bekenntnis zu Vielfalt in der Medienbranche steht. Angeschlossen haben sich inzwischen BAVARIA FILM, NETFLIX, VAUNET, Sky und RTLZWEI. Ziel ist es, Diversität nach innen und nach außen zu fördern und anhand von Erfahrungen voneinander zu lernen.