"Ultraorthodox: Der Kampf des Rabbi Akiva": Bavaria Fiction dreht Doku über Aussteiger
Bavaria Fiction arbeitet derzeit an einer 60-minütigen Dokumentation für 3sat über Akiva Weingarten und beleuchtet dessen Weg von einer ultraorthodoxen Gemeinschaft in New York zu einem selbstbestimmten Leben als liberaler Rabbiner in Deutschland.
© Emanuel Rotstein / Bavaria Fiction
© Emanuel Rotstein / Bavaria Fiction
Die Doku "Ultraorthodox: Der Kampf des Rabbi Akiva" erzählt die Geschichte von Akiva Weingarten, der in einer ultraorthodoxen Satmar-Gemeinde in New York geboren und aufgewachsen ist. 2014 entschied er sich für einen Neuanfang in Deutschland. Der Preis dafür war jedoch hoch: Er musste seine drei Kinder zurücklassen. Ein rechtlicher und sozialer Kampf folgte, in dem er sich nicht nur gegen juristische Hürden, sondern auch gegen den Widerstand der ultraorthodoxen Gemeinschaft behaupten musste. Heute lebt Weingarten als Rabbiner in Dresden und engagiert sich in einer liberalen jüdischen Gemeinde, die Aussteiger*innen aus ultraorthodoxen Gemeinschaften unterstützt und bei der Integration in die moderne Gesellschaft hilft.
Emanuel Rotstein, Produzent und Head of Documentaries bei Bavaria Fiction:
Unser Dokumentarfilm erzählt die bewegende Lebensgeschichte von Akiva Weingarten und seine Suche nach Freiheit und persönlicher Entfaltung. Die Folgen seines Austritts aus der ultraorthodoxen Gemeinschaft sind bis heute schwerwiegend. Wir werden einen Blick auf den Kampf um seine Kinder und seine inneren Konflikte, aber zeigen auch zugleich die Vielfalt des jüdischen Glaubens, der Kultur und der Traditionen.
Rabbi Akiva Weingarten:
Mir liegt das Doku-Projekt sehr am Herzen, da ich Aussteigerinnen und Aussteigern zeigen möchte, dass sie nicht alleine auf ihrem Weg sind und es Hilfe gibt. Gleichzeitig ist es mir sehr wichtig aufzuzeigen, mit welchen unglaublichen Hürden wir zu kämpfen haben, wenn wir uns für ein Leben außerhalb der ultraorthodoxen Gemeinde entschließen.
Natalie Müller-Elmau, Senderchefin und Koordinatorin bei 3sat:
Der Film erzählt eine persönliche Lebensgeschichte und gleichzeitig etwas Universelles, nämlich was passiert, wenn man im Kampf für die eigene Freiheit mit Traditionen und Zwängen brechen muss. Wir geben solchen Geschichten mit außergewöhnlichen Protagonisten gerne Raum, denn hier werden existentielle Fragen ausgelotet - tiefgründig, aber nicht kopflastig.
"Ultraorthodox: Der Kampf des Rabbi Akiva" wird von Emanuel Rotstein produziert. Gemeinsam mit Leon Spanier ist er ebenfalls Regisseur und Autor des Films. Verantwortliche Redakteure für das ZDF und 3sat sind Harald Hamm und Dirk Heihoff. Ausgestrahlt wird der Film am 6. März um 21:45 Uhr auf 3sat. Ab dem 28. Februar ist die Doku vorab in der 3sat-Mediathek verfügbar.