"Wir knöpfen uns immer wieder 'heiße Eisen' vor"

"In aller Freundschaft" ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Krankenhausserien - jetzt feiert die Sachsenklinik die 1000. Folge. Produzentin Cecilia Malmström (Saxonia Media) spricht im Interview über die Faszination der Serie, grünes Produzieren und über ihren persönlichen Blick auf Medizinerinnen und Mediziner.

Frau Malmström, 25 Staffeln mit bald mehr als 1.000 Folgen, konstante Quotenerfolge, ein erfolgreiches Spinoff mit "Die jungen Ärzte" – was macht "In aller Freundschaft" seit 20 Jahren so erfolgreich?   

Wir transportieren wir glaubhaft die Werte Freundschaft, Vertrauen und Loyalität. Glaubhaft vor allem deshalb, weil diese Werte auch hinter der Kamera gelebt werden. Die Zuschauerinnen und Zuschauer spüren, dass wir authentisch sind. Ein Schlüssel für unseren Erfolg ist also unser großartiges und außergewöhnliches Team. Dazu kommt, dass sich die Fans mit den Figuren der Sachsenklinik identifizieren können und sie ihnen über die Jahre ans Herz gewachsen sind. Unser Publikum ist also einfach gerne in der Sachsenklinik, das kann man nicht von jedem Krankenhaus behaupten. 

Wie schaffen Sie es, mit den Geschichten der Sachsenklinik auf der Höhe der Zeit zu bleiben? 

Wir knöpfen uns immer wieder "heiße Eisen" vor: Geschichten, die mit Erwartungen brechen und die oft auch etwas weh tun, die wir unseren Zuschauerinnen und Zuschauern aber zumuten können und als erfolgreiche Serie im öffentlich-rechtlichen TV auch müssen. Genitalbeschneidung, Abschiebung, Geschlechtsumwandlung, sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz. Solche aktuell diskutierten Themen erzählen wir ebenso wie schwere chronische Krankheiten, psychische Folgen und harte Schicksalsschläge. Wichtig ist bei "In aller Freundschaft" aber: Im Kern geht es auch bei diesen Geschichten immer um persönliche Schicksale, um zwischenmenschliche Töne, um unsere Charaktere – nicht etwa um einen groß angelegten Plot. Das macht unsere Geschichten so authentisch und nachvollziehbar. Dazu kommt natürlich die umfangreiche medizinische Recherche für jede Folge und der Anspruch, auch fachlich immer "up to date" zu bleiben.

"In aller Freundschaft" ist eine so genannte grüne Produktion. Was bedeutet das?  

Wir arbeiten unter anderem nach den Vorgaben der "Ökologischen Mindeststandards" des Nachhaltigkeitslabels "Green Motion". Außerdem beschäftigen wir mit Sara Schmiedel seit dem vergangenen Jahr eine wunderbare Green Consultant, die alle Saxonia Media-Produktionen betreut. Sie unterstützt uns in der Einhaltung der Mindeststandards, erfasst CO²-Emissionen und erinnert uns immer wieder an unsere Verantwortung.

Die Folgen 999 und 1.000 von "In aller Freundschaft" werden am 31. Januar um 20:15 Uhr und um 21:00 Uhr im Ersten ausgestrahlt.

Was bedeutet "Grünes Produzieren" konkret im Alltag? 

In unserem kleinen Fuhrpark gibt es ein E- und ein Hybridfahrzeug, hinzu kommen E-Bikes. Des Weiteren haben wir zwei eigene Ladesäulen für PKWs. Unser Catering, mit dem wir schon lange zusammenarbeiten, kauft nach Möglichkeit immer saisonale, regionale und Bio-Produkte ein. Die Köchin ist Planungs-Profi, wodurch wir unseren "Food Waste" auf ein Minimum reduzieren können. An den vegetarischen Tag haben sich im Übrigen auch alle gewöhnt. Es gibt kein Einweggeschirr bei uns und auch unser Getränkeangebot haben wir komplett überarbeitet: Kaffee, Limo, Cola, Milch etc. werden ausschließlich regionaler und biologischer Herstellung gekauft. Wir haben die Mülltrennung weiter verbessert und kaufen nur noch Recyclingpapier. 

Sie sind seit einem Jahr Produzentin von "In aller Freundschaft". Hat sich Ihr persönlicher Blick auf Medizin und Ärztinnen und Ärzte verändert? 

Tatsächlich, ja. Das kommt vor allem durch die enge Zusammenarbeit mit den medizinischen Beraterinnen und Beratern, die uns darauf aufmerksam machen, wie sehr sich die Realität von der fiktionalen Erzählung unterscheidet. Mein Respekt vor Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegerinnen und Pflegern in Krankenhäusern ist durch diese tiefen Einblicke noch mehr gewachsen. Aktuell ist die Situation in den Krankenhäusern in Deutschland schwierig und die Stimmen, die darauf hinweisen, werden nicht genug gehört. Das ist schwer nachzuvollziehen. Diese Infrastruktur rettet täglich Leben. Dass die Pflegekräfte und Ärzte trotzdem unablässig weitermachen, macht demütig. 

Wie geht es in den nächsten 25 Jahren mit "In aller Freundschaft" weiter? 

Wir wollen Vertrautes bewahren, aber trotzdem Grenzen sprengen und Unbekanntes wagen. Und natürlich wollen wir weiterhin mit der Zeit gehen und auf die sich verändernden Wünsche und Sehgewohnheiten der Zuschauerinnen und Zuschauer reagieren. In den nächsten Jahren bedeutet das für "In aller Freundschaft" unter anderem, dass wir mehr Wert auf horizontales Erzählen legen. 

Vielen Dank für das Gespräch! 

Interview: Daniel Kreutzenberger

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