"Tatort"-Ermittler Hölzer und Schürk: "Unser zweiter Fall hat es in sich!"
Saarbrücken – In ihrem zweiten TV-Einsatz "Der Herr des Waldes" muss das SR-"Tatort"-Team einen mysteriösen Mord in den saarländischen Wäldern lösen. Angeführt wird das Ermittlerteam wieder von Vladimir Burlakov als Hauptkommissar Leo Hölzer und Daniel Sträßer als Hauptkommissar Adam Schürk. Im Interview erzählen sie von der Entwicklung ihrer Rollen, den besonderen Set-Bedingungen und ihrer Verbundenheit zum SR-"Tatort".
Hauptkommissare Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Adam Schürk (Daniel Sträßer) auf Spurensuche
© SR/Manuela Meyer
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Das Ermittlerteam: Hauptkommissare Leo Hölzer und Adam Schürk, Hauptkommissarinnen Esther Baumann und Pia Heinrich (v.l.n.r.)
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Welche Entwicklung werden Ihre Rollen nach dem Debütfilm "Das fleißige Lieschen" nun in "Der Herr des Waldes" nehmen? Was können Sie verraten?
Burlakov: "Viel verraten kann ich nicht, aber Leo wird sich immer mehr und mehr seinen Dämonen stellen müssen. Seine Geschichte wird zunehmend mehr erzählt. So lernen die Zuschauerinnen und Zuschauer den Charakter dann auch immer besser kennen. Was treibt ihn an? Was lässt ihn hadern?"
Sträßer: "Die Entwicklung würde ich als stringent bezeichnen. Alles, was wir in 'Das fleißige Lieschen' über Adam erfahren haben, führt sich, so wie die beiden Filme auch aufeinander aufbauen, in 'Der Herr des Waldes' fort. Ebenso wie sich der Konflikt um die gemeinsame Vergangenheit von Leo und Adam sowie den Vorfall mit Vater Roland Schürk zuspitzt, so erhöht sich auch der Druck auf ihn und stellt seine Nervenstränge auf eine gefährliche Zerreißprobe."
Sind die Ermittlungen jetzt mehr Teamarbeit?
Sträßer: "Ermittlung ist immer Teamarbeit. In 'Der Herr des Waldes' lastet aber der filmische Fokus nicht so konsequent auf Adam und Leo wie im ersten Fall, sondern gibt allen Ermittlerinnen und Ermittlern Raum, auch Ines Marie Westernströer und Brigitte Urhausen als Hauptkommissarinnen Esther Baumann und Pia Heinrich."
Sie konnten "Der Herr des Waldes" bereits vorab sehen. Mit welchen Gefühlen?
Sträßer: "Unterschiedlichen, bei jedem einzelnen Mal. Einen Film zum ersten Mal zu sehen, an dem ich selbst beteiligt bin, ist immer ein seltsamer, aufwühlender und manchmal auch schmerzhafter Vorgang. Man sieht sich selbst zu und hat keinen Einfluss mehr auf sein eigenes Tun und Handeln. Da sieht man Dinge, die man vielleicht in dem Moment anders machen, anders spielen würde. Da sieht man liegengelassene Chancen, eine Szene vielleicht noch mehr in die eine oder andere Richtung zu treiben, zu heben oder zuzuspitzen. Grundsätzlich bin ich mir aber sicher, dass wir mit 'Der Herr des Waldes' einen extrem spannenden Krimi geschaffen haben, der sein Publikum finden und begeistern wird."
Burlakov: "Ich war sehr gespannt! Denn der zweite Film spielt in einem komplett anderen Milieu, an einer Schule. Auch die Jahreszeit war eine andere, welche dem zweiten Film unserer Reihe einen komplett anderen Look verleiht. Wie der Titel es schon verrät, sind wir viel im Wald. Die Aufnahmen dort sind sehr besonders und die Bilder spannend aufgenommen. Auch die Tatsache, dass wir eine horizontale Erzählweise gewählt haben, machte es unfassbar aufregend und spannend zu sehen, wie es nach 'Das fleißige Lieschen' endlich weitergeht. Und ich kann nur sagen, unser zweiter Fall hat es wirklich in sich!"
Hauptkommissar Adam Schürk (Daniel Sträßer) auf Spurensuche
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Hauptkommissarinnen Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) ermitteln an der Schule des Mordopfers
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Für das ganze Team herrschten im Juni und Juli 2020 besondere Bedingungen – wegen Corona musste auch am Set auf genügend Abstand und auf Maskenpflicht geachtet werden. Wie haben Sie diese Zeit in Erinnerung?
Burlakov: "Die Dreharbeiten habe ich in sehr guter Erinnerung. Wir wussten vorher alle nicht so recht, wie es wird. Alle Leute am Set trugen Maske, das ist schon ein seltsames Gefühl. Aber durch das Hygiene-Konzept und die regelmäßigen Corona-Tests haben wir uns auch sehr sicher gefühlt, und nach ein paar Tagen wurde es zu einer Normalität, an die sich alle brav gehalten haben. Generell waren wir ja alle froh, dass wir drehen durften."
Sträßer: "Die Produktion hat es geschafft, ein sehr solides Hygiene-Konzept zu erstellen und die Abläufe technischer und künstlerischer Natur weitestgehend reibungslos laufen zu lassen. Sicher verlangsamten die Maßnahmen einige Prozesse oder machten diese umständlicher und stahlen auch an der einen oder anderen Ecke Zeit und Geld, aber im Großen und Ganzen kamen wir da alle gut damit klar und auch gut durch den Dreh.“
Was bedeutet Ihnen das Gesamtprojekt SR-"Tatort"?
Sträßer: "Ganz viel Arbeit. Eine kontinuierliche Arbeit. Und ganz viel Spaß. Ich muss wirklich sagen, dass ich selten in so einem familiär-verbundenem Team arbeite wie beim SR-'Tatort'. Dazu bringt mich diese Arbeit natürlich einmal im Jahr zurück in die Heimat und auch das empfinde ich als unfassbar schön."
Burlakov: "Ich bin nach wie vor unendlich glücklich und dankbar, ein 'Tatort'-Kommissar in diesem Land zu sein. Die Chance, eine Figur immer weiter zu entwickeln und mit ihr zu wachsen, ist etwas ganz Besonderes. Auch die Arbeit in Saarbrücken ist immer eine sehr kostbare Zeit für mich, nicht nur wegen des hoch professionellen Teams, sondern weil ich da auch immer eine unglaublich schöne Zeit verlebe und sehr viel lerne. Ich glaube, ich kann sagen, ich liebe es, in Saarbrücken zu sein und diese hervorragenden Bücher von Hendrik Hölzemann zum Leben zu erwecken."
Interview: Saarländischer Rundfunk